Pop Tee beantwortet deine Fragen rund um das Thema Tee
was ist ein samowar?
Sowohl in Russland als auch in der Türkei gilt Tee als Nationalgetränk. Er wird zu jeder Jahres- und Tageszeit getrunken. Entgegen der klassischen Zubereitung wird oft ein "Samowar" benutzt. Er steht symbolisch für Heimat, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit. Man kann sich sicher sein: Betritt man ein türkisches oder russisches Restaurant, verlässt man es selten ohne ein Glas Samowar-Tee getrunken zu haben.
Aber was ist ein Samowar überhaupt? Es handelt sich um eine Maschine zur Zubereitung von Tee, die nicht nur in der russischen Kultur tief verankert ist, sondern auch die Teekultur vieler anderer Länder bestimmt, wie etwa der Türkei. Hierzulande begegnen wir Samowaren in nahezu jedem türkischen Restaurant und Gaststätte.
Geschichte und Verbreitung
Zwar lässt der Name auf eine russische Erfindung schließen – Samowar ist nämlich russisch und bedeutet „Selbstkocher“ - doch die Teemaschine stammt gebürtig aus dem persischen Raum. Von hier aus gelangte sie dann weiter nach Russland, wo sie ihre Bekanntheit erlangte. Erste Erwähnungen finden russische Samoware um das Jahr 1730. In Russland entwickelte sich die Begeisterung so weit, dass die Stadt Tula, die in der Nähe von Moskau liegt, zum Hauptproduktionsort wurde. Dort entsteht 1778 auch die erste Fabrik. Im Allgemeinen breiten sich der Samowar und die mit ihm verbundene Teekultur seitdem vor allem in Zentralasien aus. Gehörte der Samowar früher noch in jeden gut sortierten Haushalt, wird er heute im Alltag aber kaum noch benutzt. Stattdessen verlagert sich die Verwendung primär auf öffentliche Einrichtungen wie Restaurants, Hotels und Gaststätten.
Funktionsweise und Ausstattung
Samoware gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Ob aufwendig verziert oder schlicht, sowohl die Funktionsweise als auch die Zubereitung des Tees bleiben prinzipiell gleich. Rückschlüsse auf die Funktionsweise leiten sich vor allem aus dem Begriff selbst ab. Denn im Gegensatz zu anderen Teemaschinen wie beispielsweise dem Teekessel wird der Tee in einem Samowar nicht auf der Herdplatte gekocht, sondern verfügt über eine integrierte Heizstelle. Wurde ursprünglich diese Kammer noch mit Holzkohle, Petroleum oder Gas gefüllt, wird heute bequem auf eine elektrische Variante des Samowars gesetzt. Dabei verfügen die meisten Samoware über eine Heizplatte, manchmal kommt aber auch eine Heizspirale zum Einsatz. Weitere Bestandteile eines Samowars sind die zwei übereinander gestapelten Kessel. Der untere Wasserkessel ist mit einem Zapfhahn ausgestattet. Sein Fassungsvolumen variiert zwischen drei bis fünf Liter. Die obere Teekanne ist vergleichsweise kleiner und wird für das Teekonzentrat verwendet. Optional verfügen elektrische Samoware über ein Thermostat, das sich automatisch ein und ausschaltet, wenn sich die gewünschte Temperatur verändert.
Teezubereitung auf traditionelle Art
Zunächst wird die untere, größere Kanne mit Wasser gefüllt und zum Kochen gebracht. In dem oberen, kleineren Behälter wird ein starkes Teekonzentrat zubereitet. Um den Tee von möglichem Staub zu befreien, wird er vorab kurz unter klarem, kaltem Wasser mit Hilfe eines Siebs ausgespült. Anschließend werden die Teeblätter mit dem kochenden Wasser aufgegossen und zum Ziehen wieder auf den Wasserkessel gestellt. Der aufsteigende Dampf aus dem Wasserkessel verhindert dabei, dass das Teekonzentrat während der Ziehzeit zu stark abkühlt. In der Zwischenzeit wird das fehlende Wasser im Wasserkessel aufgefüllt und erneut zum Kochen gebracht. Die Ziehzeit des Tees variiert zwischen den einzelnen Teesorten. Prinzipiell gilt: Wenn der Tee sich auf den Boden des oberen Behälters abgesetzt hat, ist der Tee bereit zum Servieren. Je nach Vorliebe kann man den Tee nun stark oder schwach genießen. Denn nicht zu vergessen: Es handelt sich um ein Teekonzentrat. Auf etwa einen Liter Wasser werden zwanzig Teelöffel Tee zubereitet und das kann bei Schwarzem Tee ganz schön stark werden. Das Mischverhältnis kann zwischen 1 : 3 bis 1 : 9 variieren. Dafür entnimmt man einen Teil von dem Teekonzentrat aus der oberen Kanne und füllt den Rest mit heißem Wasser aus dem unteren Behälter auf. Das besondere ist, dass der heiße Tee mit einem Samowar immer bereit steht.
Die richtige Teesorte für den Samowar
Nicht jede Teesorte eignet sich für die Zubereitung in einem Samowar. Insbesondere kräftige Teesorten wie der Assam oder Ceylon haben große Beliebtheit. Im Gegensatz zum Darjeeling enthalten diese nämlich weniger Gerbsäure und können somit über Stunden in der traditionellen Teemaschine heiß gestellt werden. Grüner Tee kann ebenfalls in einem Samowar zubereitet werden. Allerdings wird er nicht mit kochendem Wasser aufgegossen. Je nach Sorte liegt die ideale Temperatur zwischen fünfzig und achtzig Grad Celsius, so dass sich hierfür ein Samowar mit Thermostat eignet.
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