Pop Tee beantwortet deine Fragen rund um das Thema Tee
welche teesorten gibt es?
Tee ist im herkömmlichen Sinne das Getränk, das aus dem Aufbrühen der Teepflanzen resultiert. Im weiteren Sinne sind viele andere Pflanzen aufgebrüht als Tee anerkannt und sehr beliebt. Niemand würde zum Beispiel dem Pfefferminztee seinen Status als Tee streitig machen, da er streng genommen nicht aus der Teepflanze hergestellt wird. Das bedeutet, dass es auf der Welt eine unglaubliche Anzahl von verschiedenen Teesorten gibt.
Die Teesorten der Teepflanze
Die Teepflanze besitzt zwei Ur-Formen, die Camellia sinensis aus China und die Camellia assamica aus Indien. Der Teekenner weiß um die Bedeutung der verschiedenen Kreuzungen der Teepflanzen und die jeweiligen Anbaugebiete. Die Niederschlagsmengen, die Beschaffenheit des Bodens und die Art des Anbaus haben Auswirkungen auf die Güte und den Geschmack des Tees.
Tee aus der Teepflanze gibt es in sechs verschiedenen Sorten. Die unterschiedlichen Sorten entstehen durch eine unterschiedliche Weiterverarbeitung der Teepflanze. Dieser Schritt der Teeherstellung ist getragen von dem Wissen und der Erfahrung des jeweiligen Herstellers. Der Prozess der Fermentation, besser bekannt als Oxidation, spielt hierbei ebenfalls eine große Rolle.
Die sechs Teesorten aus der Teepflanze
Insgesamt unterscheidet man sechs verschiedene Teesorten, die aus der Teepflanze gewonnen werden.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee wird in einigen Teilen von Ostasien auch als roter Tee bezeichnet. Im Wesentlichen ist diese Form des Tees eine Variante der Teeherstellung. Hierbei werden die Teeblätter der Teepflanze einem Oxidationsprozess (früher auch als Fermentation bezeichnet) zugeführt. Dieser Prozess ist der entscheidende Unterschied zu beispielsweise der Herstellung von Grünem Tee.
Nach dem Pflücken der Blätter werden die noch feuchten und frischen Blätter in sogenannten Welktrögen gesammelt und mit viel Luft angetrocknet. Um ätherische Öle freizusetzen wird das Teeblatt gedrückt oder gerollt. Dabei wird die Zellstruktur der Blätter aufgebrochen und die wertvollen Inhaltsstoffe können nach außen dringen. Es ist besonders wichtig, dass im Verlauf dieses Arbeitsschrittes eine konstante Temperatur von 30°C herrscht, da sonst der Fermentationsprozess abgebrochen wird. Wenn der Tee seine typische Färbung und Aromatisierung zeigt, wird er ca. 20 Minuten bei höherer Temperatur final getrocknet. Der letzte Arbeitsschritt wird zumeist durch eine Maschine ausgeführt. Diese teilt den Tee in verschiedene Größenstufen auf. So entsteht Blatt-Tee, Broken-Tea, Fannings-Tea und Dust-Tea.
Schwarzer Tee wird in allen großen Teeanbauregionen der Welt hergestellt. Ob aus dem jeweiligen Tee mehr Schwarzer oder Grüner Tee hergestellt wird, entscheidet sich nach den kulturellen Vorlieben in der jeweiligen Region. In China und Japan überwiegt zum Beispiel der Anbau von Grünem Tee, wohingegen in Regionen wie Indien, Sri Lanka oder Afrika mehr Schwarztee produziert wird.
Weißer Tee
Ein besonders Merkmal von Weißem Tee ist, dass er nur zu ca. 2% anfermentiert ist. Die Fermentation wird bei dieser Teesorte weitestgehend verhindert. Der Prozess beginnt nach dem Pflücken der Blätter auf natürlichem Weg und führt dazu, dass einige Bestandteile des Tees oxidiert werden. Weißer Tee wird heutzutage in fast allen bekannten Teeregionen dieser Erde hergestellt. Besonders bei dieser Sorte ist die Anbauregion sehr wichtig. Der Charakter jedes Tees ist sehr unterschiedlich und dem Teekenner steht allein bei dieser Teesorte eine große Auswahl verschiedener Geschmacks- und Aromaerlebnisse zur Verfügung.
Warum wird dieser Tee aber weißer Tee genannt? Sein Name hängt mit seinem weißen Flaum zusammen, der sich um die jungen Knospen der Teepflanze herum befindet. Eine besonders hohe Qualität bekommt der Tee, wenn nur die ungeöffneten Knospen des Teestrauches zu Tee verarbeitet werden. Es lässt sich nur erahnen, wie arbeitsintensiv allein die Herstellung von nur einem Kilogramm dieses Tees ist. Entsprechend teuer ist Weißer Tee auch. Maschinen können für das Pflücken der Teeblätter nicht verwendet werden.
Grüner Tee
Grüner Tee wird nicht oxidiert (fermentiert). Nach dem Welken der bevorzugt kleinen und frischen Teeblätter behindert ein Hitzestoß den Oxidationsprozess. Die Hitze kann auf verschiedene Art zugeführt werden. Dieser Schritt kann bloßes Erhitzen sein, aber auch eine Form des Röstens oder Aufdampfens. Auch bei dieser Teesorte wird das Teeblatt gerollt. Ziel ist jedoch nicht die Freisetzung der Aromastoffe. Das Blatt soll hierdurch für den nächsten Verarbeitungsschritt vorbereitet werden. Es kommt meistens zu einer weiteren Zerkleinerung und durch das schonende Rollen werden die Inhaltsstoffe für den Teetrinker konserviert und entfalten sich erst beim Aufbrühen in der Teekanne. Grüner Tee hat eine lange Tradition in China und Japan. Daher gibt es auch ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Sorten. Matcha Tee gehört übrigens auch zur Gruppe der Grünen Tees.
Gelber Tee
Der Grad der Oxidation von Gelben Tee liegt zwischen dem von Schwarzen und Weißen Tee. Dieser Tee erreicht seine Reife, wenn er ca. zu 20% oxidiert (fermentiert) wurde. Im Gegensatz zu Grünem Tee gibt es bei Weitem nicht so viel Vielfalt in den Sorten. Auch die Verfügbarkeit ist relativ gering. Gelber Tee wird auch als Kaisertee bezeichnet, da er seit dem 14. Jahrhundert auf dem Kaiserberg in China produziert wurde. Der Herstellungsprozess war über viele Jahrhunderte Geheimsache und lag unter Verschluss. Sein Anbaugebiet war über lange Zeit nur ein kleines Gebiet in der Provinz Hunan. Heute wird gelber Tee auch in anderen Gegenden produziert, aber hat keine große Verbreitung. Die Verarbeitung des Tees ist relativ aufwendig und dauert lange. Acht Schritte sind notwendig, damit ein Gelber Tee von kaiserlicher Qualität entsteht. Es ist ein Aufeinanderfolgen von Abkühlen, Erhitzen und Trocknen der Teeknospen. So entstehen aus ca. 1 Kilogramm lediglich 200 Gramm feinster gelber Tee.
Oolong Tee
Auch diese Teesorte ist halboxidiert und stammt gebürtig aus China. Der Name Oolong bedeutet so viel wie schwarzer Drache oder Schlange. Viele Mythen ranken sich um diesen Namen und viele Geschichten werden bis heute über diese Teesorte in China erzählt. Eine dieser Mythen ist, dass ein Teebauer eines Tages zu seinen Feldern ging, um zu prüfen, wie reif seine Pflanzen schon sind. Da begegnete ihm eine große schwarze Schlange, worauf der Teebauer so erschrak, dass er die Flucht ergriff. Einige Tage später traute er sich wieder in sein Feld, um abermals den Reifegrad seiner Pflanzen zu überprüfen. Im Verlauf der Tage ist der Tee jedoch durch die milde Sonne zu einem wohlschmeckenden und aromatischen Tee oxidiert. Ein neues Getränk entstand und so gab der Teebauer ihm den Namen schwarze Schlange, also Oolong Tee.
Pu Erh Tee
Dieser Tee wird nicht direkt aus der typischen Teepflanze gewonnen. Eine Unterart namens Qingmao erzeugt ein ganz besonderes Aroma, das zu dem unverwechselbaren Geschmack des Pu Erh Tees führt. Die Pflanze wird wesentlich größer als die herkömmliche Teepflanze und stammt aus dem Gebiet der chinesischen Stadt Pu'er. Die Herstellung dieses besonderen Tees hat eine lange Tradition. Nach neuesten Erkenntnissen reicht diese Tradition über 1700 Jahre in die Geschichte zurück. Pu Erh Tee wird auf ganz besondere Art und Weise hergestellt. Nachdem der Tee einen speziellen Reifungsprozess durchlebt hat, bekommt er sein torfiges Erscheinungsbild. Eine dunkle bis rötliche Farbe ist charakteristisch. Nachdem die Teeblätter getrocknet und gedämpft sind, werden sie zu Kugeln gepresst. In diesem Zustand werden sie dann bis zu fünf Jahre gelagert und erhalten einen besonders erlesenen Geschmack. Im Gegensatz zu anderem Tee erhält Pu Erh nach langer Lagerung mehr Qualität und wird hochwertiger.
Teeähnliche Sorten
Es gibt neben den sechs traditionellen Teesorten eine große Auswahl an teeähnlichen Sorten. Diese werden heute ohne Weiteres auch als Tee bezeichnet. Das ist nicht falsch, nur im eigentlichen Wortsinn nicht ganz korrekt. Denn teeähnliche Tees enthalten keine Bestandteile der Teepflanze.
Früchtetee
Ein sehr häufig getrunkener Tee ist Früchtetee. Eine erste Unterscheidung innerhalb der riesigen Anzahl von verschiedenen Früchtetees wird möglich, wenn zwischen Tees aus einer Frucht und Tees aus verschiedenen Früchten unterschieden wird. So vielfältig die Früchte sind, so vielfältig können auch die geschmacklichen Erlebnisse sein, die ein Früchtetee bereithält. So ist es möglich, dass ein Früchtetee blumig bis bitter oder lieblich bis herb schmecken kann. Sehr häufig werden diese Tees mit künstlichen Geschmacksstoffen und anderen Substanzen wie Vitaminen aufgepeppt. Früchtetee ist kein schlechtes Produkt. Aber da er häufig als Massenprodukt zu sehr günstigen Preisen in den Läden steht, ist es um die Qualität oft nicht so gut bestellt. Ein besonderes Merkmal ist, dass alle Sorten koffeinfrei sind.
Kräutertee
Kräutertees sind gar nicht so leicht von Früchtetees zu unterscheiden. Wie so häufig sind die Grenzen nicht eindeutig zu bestimmen. Viele Früchteteemischungen beinhalten Kräuter und viele Kräuterteemischungen beinhalten Früchte. Typische Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile eines Kräutertees sind Pfefferminze, Fenchel, Lindenblüten oder Kamille. Häufig sind Kräutertees Heißgetränke die eine bestimmte gesundheitliche Wirkung mitbringen sollen. Daher werden viele Kräutertees auch als sogenannte Arzneitees bezeichnet. Sie sind grundsätzlich frei verkäuflich, bis auf einige, die nach dem Arzneimittelgesetz apothekenpflichtig sind. Auch bei Kräutertee unterscheidet man zwischen Tees, die nur aus einer Pflanze bestehen, und Tees, die aus mehreren Pflanzen zusammengestellt sind. Die Anbaugebiete der Kräuter sind sehr vielfältig, hauptsächlich liegen sie in Osteuropa, Südamerika, Ägypten und China. Deutschland ist ebenfalls ein Herstellerland für bestimmte Kräuterteezutaten.
Mate Tee, Rooibos Tee, Lapacho Tee
Neben den Klassikern Früchtetee und Kräutertee gibt es weitere teeähnliche Sorten, die von Teetrinkern sehr geschätzt werden. Auf unseren anderen Wissensseiten erfahrt ihr mehr über sie: Mate Tee, Rooibos Tee, Lapacho Tee.
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